Impressionen

Kommissar Sturni ermittelt an Orten, mit denen ich persönliche Erlebnisse verbinde. Nachfolgend einige Impressionen:

Straßburger Glaubensbekenntnis

„Der Ausblick aus seiner kleinen Bude, mit der er so viele Erinnerungen verband, würde ihm fehlen. Das Straßburger Münster war nur einen Katzensprung entfernt, und man hatte einen wundervollen Blick auf das Wahrzeichen der Stadt. Weit ragte die Kirchturmspitze über die Häuserfassaden auf der gegenüberliegenden Seite der Ill hinaus.“

„Irgendjemand musste die berühmte Figur bei einer Nacht-und-Nebel Aktion mit einem schweren Gegenstand, zum Beispiel einem Hammer, abgeschlagen haben. Zum Glück hatten die sich daneben befindenden Figuren der Heiligen Jungfrau und des Heiligen Johannes nichts abbekommen, man hatte es wohl nur auf den Jesus abgesehen. Selbst die beiden Totenköpfe - was auch immer sie dort zu suchen hatten -, die unterhalb des gekreuzigten Jesus angebracht waren, schienen noch intakt zu sein.“

„Die kleine Hundefigur bringt den Hunden und ihren Haltern Glück, wenn man darüber streichelt. Das ist doch in ganz Straßburg bekannt. Sie wurde seinerzeit vom Baumeister der Kanzel angebracht, als Anspielung auf die Hundenarretei von Johann Geiler, dem bedeutendsten deutschsprachigen Prediger des ausgehenden Mittelalters, für den die Kanzel damals errichtet wurde.“

„An dieser Stelle sollte der Buchdruck erfunden worden sein? Von Johannes Gutenberg? Er war also der alte Mann mit dem langen Bart, der auf der Stele abgebildet war.“

„Immerhin gab es einen Place Gutenberg mitten auf der Grande Île, mit einem Denkmal für den großen Meister.“

„Er hatte keinen Blick mehr für die Schönheit des Münsters, die in Sandstein gehauenen Fratzen aus dem Mittelalter. Zeitzeugen einer längst vergangenen Epoche, die ihn von oben herab anstarrten. Was hatten diese Fabelwesen mit der christlichen Religion zu tun?“

„In letzter Sekunde schlug Sturni ihm das Buch aus der Hand, bevor der Küster sich über das letzte Seil schwang und in den Abgrund stürzte. Wie von Ferne hörte er einen markerschütternden Schrei, dann den dumpfen Aufprall auf dem Münsterplatz.“

Pariser Enthüllungen

„Er kletterte über Seesack und Koffer, und eine Minute später hatte er es tatsächlich mit seinem ganzen Gepäck in den Innenbereich der Metrostation geschafft, dank seiner hübschen Helferin.“

„Ihr Zimmer befindet sich in der obersten Etage, in einem chambre de bonne, einer kleinen Dachkammer die früher den Dienstmädchen vorbehalten war.“

„Direkt vor den Tischen und Stühlen im Außenbereich der Tonnellerie führte eine geschwungene Fußgängerbrücke über den Kanal, auf der sich Liebespaare tummelten und Selfies mit ihren Handykameras schossen.“

„Berthillon stand in alten Schriftzeichen auf einer hölzernen Wandverkleidung über der Eingangstür.“

„Die Herren hatten einfach keinen Respekt vor einer älteren Dame, die einmal im Leben auf dem Eiffelturm stehen wollte.“

„Warum wurde Edouard Wanzecki ermordet? Wer hatte ihn ermordet?“

„Als die Sonne schon fast untergegangen war, die dritte Flasche crémant zur Neige ging und eine kurze Konversationspause entstand, küsste er sie.“

Straßburger Geheimnisse

Es gab einen Todesfall im Europäischen Parlament, während der Gedenkfeier für den verstorbenen Bundeskanzler, ein hohes Tier von der Europäischen Kommission.“

Er liebte diesen Ort, das Restaurant La Corde à Linge, die Wäscheleine, in La Petite France, Straßburg.“

„Im Hochsommer ließen es sich die jungen Straßburger auf den am Quai vor den Booten aufgestellten Liegestühlen bei einem kühlen bière pression gutgehen.“

„Seinen Kummer hatte er in großen Mengen Uberacher Juliette ertränkt, einem mit Ingwer und Rosenblättern gewürzten Bier aus der Region.“

„Gatroff’ni Hend baella“